Bedeutung
Quellen sind von ihrer Ausdehnung her meist sehr kleine Biotope. Als Grenzlebensraum zwischen Grundwasser und Oberflächengewässer haben sie eine hohe Bedeutung für spezialisierte Tier- und Pflanzenarten, die an diese besonderen Umweltbedingungen angepasst sind. Die wenigen Arten, die in diesen Kleinstlebensräumen existieren können, reagieren in der Regel empfindlich auf Störungen der meist konstanten Lebensverhältnisse.
Für den Menschen besitzen Quellen seit jeher einen hohen Symbolgehalt. Sie sind wichtige Wirtschafts- und Kulturelemente (Trinkwassernutzung, Kultstätte, touristisches Ausflugsziel), in deren Nähe häufig Siedlungen gegründet oder auch Kultbauten errichtet wurden. Endungen in Flur- oder Ortsnamen wie -quell, -born, -brunn, -bronn, -springe, -sprung oder -topf deuten das an. Quellen symbolisieren Ursprung, Anfang, Beginn, Herkunft oder Werden und sind ein bedeutendes emotionales Element in kulturellen Äußerungen des Menschen (z.B. in der Lyrik oder im Märchen) und im alltäglichen Sprachgebrauch.
Die Erforschung von Quellökosystemen ist notwendig, weil hier ein Monitoring von Umweltbelastungen in Einzugsgebieten mit oberflächennahem Grundwasser betrieben werden kann. Mit Blick auf die Ziele und Forderungen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie haben Quellen eine besondere Bedeutung als Forschungsobjekt. Die Erkenntnisse, die speziell im Hinblick auf Wasserhaushalt, Verbreitung von Organismen und Strukturgüte gewonnen werden, können Maßnahmen zur Sicherung und Verbesserung des Gewässerschutzes zur Folge haben.